Das Schweriner Schloss ist das wie finde schönste in Mecklenburg Vorpommern.

Lange Zeit war es die Residenz der mecklenburgischen Herzöge

und Großherzöge des Landes,

heute ist es der Sitz des Mecklenburgischen Landtages.

 

Aber schauen wir uns doch die Geschichte des Schweriner Schlosses von voran:

 

Was geschah im Mittelalter?

Das dort auf der heutigen Schlossinsel etwas vor sich geht entdeckte zuerst der andalusische Kaufmann Ibrahim Ibn Jakub. Jener tat im Jahre 965 eine Reise, diese führte ihn in das slawische Gebiet östlich der Unterelbe. In seinem Reisebericht fand man Notizen zu

einer „Inselburg“, welche er auf er heutigen Schlossinsel entdeckte. Dies bestätigte sich bei Ausgrabungen im Jahre 1987, hier fanden Forscher Teile des alten slawischen Burgwalls.

Im Jahre 1160 wurde die Schweriner Burg von Heinrich des Löwen eingenommen. Dieser erkennt sofort die strategisch gute Lage und gründete noch im selben Jahr die Stadt Schwerin. 1358 gelangte die

Grafschaft wieder in die Hände der Nachfahren Niklots, Herzog Albrecht II. Kaufte sie und verlagerte auch gleich seine Residenz von Wismar nach Schwerin.

 

Was geschah im 15. und 16. Jahrhundert?

 

Das Schloss war eine ewige Baustelle. In den 50'er Jahres der 16. Jahrhunderts beispielsweise wurden die Wohnansprüche der Herrschaften immer höher und so wurde beim Umbau mehr auf Schönheit und Komfort als auf Verteidigungsfunktionen gesetzt. Nur wenige Jahre Später entstand auch die Kapelle, diese wurde rechtwinklig an das „neue Haus“ angefügt.

 

1612, kurz vor Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges erarbeitet der Baumeister Gerhard Evert Pilooth neue Pläne zum Um- und Ausbau des Schlosses. Jedoch mussten die Arbeiten unter seiner Leistung auf

Grund der Kriegsereignis bald wieder eingestellt werden. Zum Ende des Krieges jedoch konnten die Pläne Pilooth noch umgesetzt werden und so wurden die Häuser über der Schlossküche und der Kirche

aufgestockt werden.

Was geschah im 18. und 19. Jahrhundert?

Herzog Friedrich der Fromme, welcher mittlerweile im Schloss Schwerin lebte siedelte im Jahre 1764 um in das neu errichtete Schloss Ludwigslust. 70 Jahre Später siedelte einer seiner Nachfahren Großherzog Paul

Friedrich I. wieder zurück nach Schwerin. Allerdings war das Schloss in keinem guten Zustand und dem Großherzog missfielen die vielen verscheiden Baustile der Epochen. Kurzerhand beschloss er einen Schlossneubau, am Platz des heutigen Museums. Diese Bauphase hielt allerdings nicht lange an, denn der Großherzog verstarb plötzlich und sein Nachfolger Friedrich Franz II. nahm Abstand von diesem Neubau. Er entschied sich für eine tiefgreifendere Umgestaltung der historischen Anlage auf der Schlossinsel. Diese Pläne wurden jedoch nicht umgesetzt, der damalige Architekt Demmler riet dem Großherzog die historischen Schlossbauten auf der Seeseite vom Umbau zu verschonen.

Für das Vorhaben des Großherzogs die Eingangsseite des Schlosses Stadtwärts in einem anderen Stile umzubauen fertigte Demmler Pläne, welche jedoch dem Großherzog nicht genügten. So wurde der Architekt Gottfried Semper (Semper Oper) um einen Gegenentwurf gebeten, für welchen er höchstes Lob erntete aber dennoch wurde der Entwurf nicht angenommen. Stattdessen machte sich Demmler an einen neuen Entwurf zum Umbau des Schlosses. Konkurrenz belebte also auch damals schon das Geschäft.

 

Unter der Leitung Demmlers wurde dann also das Schloss von 1843 bis 1851 umgebaut. Für die vielen am Schlossumbau beteiligten Arbeiter hatte Demmler jedoch auch ein Herz. Um die Arbeitsbedingungen und Versorgung der Arbeiter zu verbessern gründete es eine Unfall- und Krankenkasse und setzt sich für eine bessere Entlohnung der Arbeiter ein.

 

1851 wurde Demmler aus dem mecklenburgischen Staatsdienst entlassen und Baumeister Stüler trat an seine Stelle. Dieser, wie soll es auch anders sein, veränderte wiederum die Pläne seines Vorgängers und entschied sich dafür neben plastischen Elementen, das monumentale Nilot-Reiterstandbild in die stadtseitige Front des Schlosses zu intrigieren.

 

1857 fand der Umbauwahnsinn erst mal sein vorläufiges Ende. Das Schloss wurde mit einer festlichen Zeremonie eingeweiht, eigens hierfür wurde Komponist Friedrich von Flotow arrangiert. Dieser hatte eigens

für diesen Anlass seine Oper „Johann Albrecht, Herzog von Mecklenburg“ geschaffen, benannt nach dem fünften Kind des Großherzogs Friedrich Franz II.

Eine Nacht im Dezember

Der Kammerdiener war der erste welche den Brand im Elisabethzimmer in der Nacht vom 14. auf den 15. Dezember 1913 bemerkte. Sofort machte er Meldung an den Großherzog. Schnell versuchten Soldaten den Brand im zweiten Stock her zu werden aber auch die wenig später angerückte Feuerwehr konnte nur noch wenig tun. Der gesamt zweite Stock des Westflügels (Burgseeflügel) brannte lichterloh.

 

In seiner Verzweiflung telegrafierte der Bürgermeister Schwerins Hilferufe nach Lübeck und Rostock um weitere Einsatzkräfte zu erhalten. Sogar die Hamburger Feuerwehr wurde herangezogen. Mit großer Mühe konnten die Einsatzkräfte ein Übergreifen der Flammen auf den Ostflügel verhindern. Am nächste Morgen zeigte sich dann volle Bild der Zerstörung, der Westflügel des Schlosses was bis auf seine Grundmauern heruntergebrannt. Auch das Obergeschoss des Schlossgartenflügel wurde von den Flammen nicht verschont. Der goldene Saal sowei das prunkvolle Haupttreppenhaus wurden vollkommen zerstört.

Wiederaufbau

Die Menschen machten sich nun also auf die Trümmer dieser Nacht

zu beseitigen und ihr Schloss wieder herzustellen.

1918, in dem Jahr als der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin infolge

der Novemberrevolution abdankte,

war erst die äußere Wiederherstellung des Schloss beendet.

Nutzer kommen und gehen

Ein Jahr später kam das Schloss in staatliche Hand. In die geschichtsträchtigen Räume baute man ein Museum, welches der Öffentlichkeit seit 1921 zugänglich gemacht wurde. Das Schloss hatte nun also nach Fürsten und Großherzögen neue „Bewohner“ bekommen. Neben einem Rundfunkstudio, wurden die Räume auch als Büros umgebaut.

 

In den Jahres des Nationalsozialismus wurde aus einem Teil es Schlosses ein Kindergarten gemacht und in späteren Kriegsjahren ein Lazarett. Nach dem Krieg besetzte die Sowjetische Militäradministration die Räume des Schlosses und begann Pläne bezüglich eines Plenarsaal für den Landtag Mecklenburg-Vorpommern auszuarbeiten. Dieser Saal entstand im Bereich des damaligen goldenen Saals.

 

1952 bis 1981 nutzte das Schloss eine Schule um Kindergärtnerinnen auszubilden. Ebenfalls unterbracht im Schloss waren zeitweise ein Museum in der Orangerie. 1974 entschloss man sich das Schloss wieder als Kunstmuseum zugänglich zu machen und begann mit der Restaurierung der Innenräume.

 

Um dem Verfall der historischen Gemäuer entgegenzuwirken gründeten 1989 etwa 25 Unternehmen einen Förderverein, welcher Geld aufbrachte um mit der Restauration zu beginnen.  

 

Heute können Besucher aus aller Welt im Schweriner Schloss auf den Spuren der Herzöge und Fürsten wandeln. Die Innenräume wurden aufwändig restauriert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

 

Ein besonderes Highlight sind die „vom Keller zur Kuppel“-Führungen durch das Schloss. Der Name ist hier Programm, die Führungen beginnt zunächst mit der Besichtigung des Landtages Mecklenburg-Vorpommern, dann geht es in den Keller des Schlosses und langsam arbeitet man sich dann über die alte Marmortreppe zum Reiterstandbild Niklots.

Die Führung geht weiter auf den Dachboden des Schlosses, in dem sich ein Sarg aus der damaligen Zeit befindet, jedoch kann niemand genau sagen, wie er dort hingekommen ist. Einzige Mutmaßung, früher war es in feiner Gesellschaft angemessen, so einen Sarg auf Vorrat zu haben, denn man wusste ja nie wer plötzlich starb und so musste der

Verstorbene nicht bis zu seinem Abtransport offen liegen.

 

Am Ende der Führung findet man sich dann auf dem Dach des Schweriner Schlosses wieder. Der Blick ist atemberaubend und einmalig. Also diese Führung ist wirklich empfehlenswert!! Wer sich nun eine dieser Führungen anschließen möchte, sollte sich rechtzeitig in der Touristeninformation dafür anmelden, es gibt nur eine begrenzte

Anzahl von Plätzen.

 

 

 

 

 


Schosskirche

Die Kapelle des Schweriner Schlosses wurde um 1503 von Herzog Heinrich V. erneuert und lag auf der Südseite des Schlosses. Nach dem Einsturz im Jahre 1514 wurde die Kapelle gänzlich abgerissen. Bis sie in den Jahren von 1515 bis 1520 vom Baumeister Andreas Techel wieder aufgebaut wurde.

 

1560 wurde durch Herzog Johann Albrecht der jetztige Bau beschlossen und 3 Jahre später voll-endet. Im 19. Jahrhundert sollte das Schloss auf Wunsch von Friedrich Franz II. Umfassend Er-neuert werden, hierzu ließ er sich für die Schlosskirche Entwürfe von Ernst Friedrich Zwirner anfertigen, welcher auch am Kölner Dom Bau-meister war. Zusammen mit August Stüler wurde die Gestaltung des Gewölbes als leuchtend blauer Sternenhimmel erdacht. Dieser Sternenhimmel umfasst 8758 Sterne, welche heute für den Erhalt der Schlosskapelle sorgen, denn man kann eine „Patenschaft“ übernehmen und mit dem Geld wird die Kapelle weiter in Stand gesetzt.

Das „Petermännchen“

Statue Heinrich Petters um 1856
Statue Heinrich Petters um 1856

 

Der Gestalt nach war der Schlossgeist wohl eher ein Kobold.

 

Dennoch ranken sich um das „Petermännchen“ so einige Sagen. Stets mit Laterne, Schwert und Schlüsselbund ausgestattet trieb er im Schloss sein Unwesen. Der Schlossgeist soll Eindringe mit Späßen und nächtlichem Poltern vertrieben, jedoch gute Menschen belohnt haben.

 

Sogar den großen General Wallenstein, soll das „Petermännchen“ in dessen ersten Nacht im Schloss so gepiesackt haben, dass dieser am

nächsten Morgen vollkommen übernächtigt das Weite gesucht hatte und der Sage nach Schwerin nie wieder betrat. Fortan zog Wallstein

Güstrow als Residenzstadt vor.

Burggarten

 

 

Zum Schlossgarten gehört natürlich auch der Burggarten. Sein zentraler Mittelpunkt ist die Orangerie. Auch sind wieder Plastiken bekannter Bildhauer aus der damaligen Zeit zu bestaunen. Die Gestaltung des Burggarten lehnte sich stark an den Stil der englischen Landschaftsgärten an, auch bei den Italienern wurde abgeschaut und einige Elemente der Terrassengärten übernommen.

 


Schlossgarten

Der Schweriner Schlossgarten umfasst heute circa 25 Hektar und erstreckt sich vom Schwerinersee und dem Burgsee im Norden bis zum Faulen See im Süden.

 

Ein besonderer Blickfang ist der Kreuzkanal welcher sich zentral zur Blickachse des Schlosses befindet. An seiner Stirnseite wurde das Reiterstandbild Großherzogs Friedrich Franz II. erbaut, welcher noch heute das Schloss fest in seinem Blick hat. Wir erinnern uns, nach dem plötzlichen Tode Paul Friedrich I., welcher die Residenz der mecklenburgischen Herrenhäuser von Ludwigslust zurück nach Schwerin verlagerte wurde Friedrich Franz II. sein Nachfolger und brachte so auch den heutigen Glanz in die Hütte.

 


Schweriner Dom

Ebenso wie das Schloss Schwerin hat auch er Schweriner Dom eine lange Bauzeit hinter sich.

 

Heinrich der Löwe ernannte nach seinem erfolgreichen Wendenkreuzzug Berno zum ersten Bischof Schweins. Am 09. September 1171 erfolgte dann die Grundsteinlegung zum Vorgängerbau der heutigen Kathedrale. Nach 76 Jahren Bauzeit wurde diese am 15. Juni 1248 feierlich eingeweiht.

 

Heute ist von der ursprünglichen Kathedrale wenig zu entdecken, nach Abriss des alten Turmes ist nicht mehr als das Turmsüdportal übrig geblieben. Auch war die romanische Kathedrale bedeutend kleiner, in Höhe wie in Breite und Länge, als der spätere gotische Neubau.

 

Den Impuls für den späteren Neubau gab im Jahre 1222 eine kostbare Reliquie. Graf Heinrich von Schwerin kam von einem Kreuzzug mit einem in Jaspis eingeschlossenen angeblichen Bluttropfen Christi zurück nach Schwerin, dies machte das Gotteshaus zu einer der bedeutendsten Wallfahrtskirchen. Schnell stand Schwerin in Konkurrenz zu den anderen Hansestädten, die Wallfahrt und die Pilgerspenden ermöglichten es dann im Jahre 1270 einen kompletten Neubau der Schweriner Kathedrale.

Der heutige Bau des Schweriner Doms ist 105 Meter lang und hat eine Gewölbehöhe von 26,5 Metern. Damit gehört der Schweriner Dom zu den größten Kirchengebäuden der Backsteingotik in Norddeutschland. Auch der neugotische Westturm setzt mit seinen 117,5 Metern Höhe Maßstäbe, denn er ist der höchste Kirchturm

Ostdeutschlands.