Festung Dömitz

 

Um die Südwestgrenze Mecklenburgs zu Sichern ließ der mecklenburgische Herzog Johann Albrecht I. die größte Festung Mecklenburgs errichten.

 

Die Festung Dömitz wurde in nur sechs Jahren fertig gestellt, dies könnte auch daran gelegen haben, dass der Herzog in unmittelbarer Nähe zur Baustelle eine Ziegelei errichten ließ um Wege zu sparen.

  

Die Festung wurde mit fünf Bastionen mit dazugehörigen Kasematten erbaut, welche die Namen Kavalier, Held, Drache, Greif und Burg bekamen.

 

Im Dreißigjährigen Krieg dienten sowohl der Ort Dömitz als auch die Festung als Stützpunkt für General Tilly. Dabei wurde 1635 der gesamte Ort im Rahmen der Schlacht bei Dömitz niedergebrannt. Wie alte Stadtpläne beweisen war Dömitz bereits seit Mitte des 17. Jahrhunderts von einer Wallanlage umgeben.

  

Im 18. Jahrhundert wurde die Festung mit einer Unterbrechung durch Herzog Karl Leopold, welcher seinen Regierungssitz nach Dömitz verlegte, als Irrenhaus genutzt. Die Bastion Greif wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhundert massiv umgebaut, dies geschah in Vorbereitung für den Befreiungskrieg im Jahre 1809 gegen Napoleon. Bei diesem Krieg wurde sowohl die Festung als auch die Stadt von holländischen und französischen Truppen eingenommen.

  

In den Jahren 1838-1840 verbrachte der Dichter Fritz Reuter die letzten Jahre seiner „Festungshaft“ auf Dömitz. Ihm wurde „Teilnahme an hochverräterischen burschenschaftlichen Verbindungen in Jena und Majestätsbeleidigung“ vorgeworfen.

 

Circa ab dem Jahre 1894 begann die zivile Nutzung der Festung, es wurden zum Teil Wohnungen ausgebaut und die Gebäude für Veranstaltungen genutzt. Die Gebäude des ehemaligen Zucht- und Irrenhauses wurden abgerissen und im Innenhof entstand 1920 ein Festplatz.

Zu DDR Zeiten war die Festung Dömitz auf Grund der Nähe zur Innerdeutschen Grenze, zudem lag sie im damaligen Sperrgebiet, nicht für auswärtige Besucher zugänglich. 1973 wurde jedoch ein „kleiner Grenzverkehr“ eingeführt, dieser ermöglichte unter gesonderten Regelungen und Einschränkungen wieder den Zutritt zur Festung. Auch wenn dies eine Lockerung bedeutete, ließ die DDR die Genzbefestigung auf der Elbseite weiter ausbauen, auch wurden die Fenster der Bastion zugemauert, was zu einer erhöhten Feuchtigkeit führte und Frostschäden im Mauerwerk verursachte.

Nach der Wende 1990 wurde die Festung renoviert und wird seitdem als Museum und Veranstaltungsort genutzt. Das regionalgeschichtliche Museum im Kommandantenhaus ist wie ich finde mehr als sehenswert. Natürlich erfährt man zum einen mehr über die Geschichte der Festung Dömitz, jedoch was mich mehr beeindruckt hat waren die liebevoll gestalteten Räume mit Möbeln und alltäglichen Gegenstände aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Auch finden sich authentisch nachgebaute Läden wie beispielsweise eine Apotheke oder ein alter Kaufmannsladen.


Slawendorf Groß Raden

In den Jahren 1973 bis 1980 fanden unter der Leitung von Ewald Schuldt umfangreiche Ausgrabungen statt, welche das Slawendorf Groß Raden aus dem 9. und 10. Jahrhundert freilegten. Auf Grund dieser Ausgrabungen wurde die Burganlage rekonstruiert und als

Archäologisches Freilichtmuseum einge-richtet. Die Funde dieser Ausgrabung ließen Schuldt und sein Team einige Rückschlüsse auf die damalige Siedlung schließen.


So gab es zwei Bauphasen, zum einen eine befestigte Siedlung die etwa in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts anlegt, aber nur wenige Jahrzehnte wieder zerstört wurde. Zum anderen wurde eine zweite

Siedlung nur kurze Zeit später neu errichtet.

Auch die topografischen Verhältnisse hatten sich im Wandel der Jahre verändert, so existierte die heutigen Halbinsel vor 1000 Jahren noch

nicht. Die Ausgrabungen zeigten, das der Burgwall auf einer vorgelagerten Insel gelegen haben muss, welche nur durch eine Brücke mit der Siedlung verbunden war. Diese Siedlung umfasste circa 40 Häuser mit eine Grundfläche von 4x5 Metern.

Die Forscher fanden im südöstlichen Teil der Insel ein etwa 7x11 Meter großes Gebäude aus breiten Eichenbohlen. Die gefundenen Opferspuren, die menschenkopfähnlichen Pfeiler und die Lage der Anlage, ließen die Forscher zum dem Schluß kommen, dass dieser Ort ein Heiligtum für die damals hier ansässige slawische Bevölkerung gewesen sein muss.

Brandspuren an der Palisade, dem Eingangtor und auch dem Heiligtum lassen darauf schließen, dass diese Siedlung im Jahre 900 vollständig zerstört wurde. Die Slawen ließen sich nicht davon erschüttern und baute

ihre Siedlung wieder auf. Diesmal wurden die Wohnhäuser größer und stabiler errichtet. Der Standort des zerstörten Tempels jedoch blieb unberührt, das Heiligtum selbst wurde in völlig anderer Konstruktion auf die Insel verlegt.

Nachdem es es vermutlich im 10. Jahrhundert zu einer erneuten Zerstörung gekommen war wurde die Siedlung endgültig aufgegeben.


Burg Stargard

Bereits im Jahre 3.000 vor Christi war der Burgberg bewohnt, den als während der Völkerwanderung slawische Stämme das Gebiet erreichten, fanden sie auf dem Burgberg Reste einer früheren Befestigung ähnlich einer Siedlung. Auf Grunde dieser Funde nannten sie den Ort „Satri Gard“ (alte Burg).

 

Ab dem 12. Jahrhundert erfolgte die Eroberung und Besiedelung des Gebietes durch christliche Fürsten. Der Herzog Wartislaw III. von Pommern überließ später per Vertrag den Brandenburgern Johann I. und Otto III. das Gebiet. Diese erbauten die Burg Stargard im Jahre 1236 um die nördlichen Landesteile zu schützen. 1292 heiratete die Tochter von Otto III. Den Fürsten Heinrich. II. Zu Mecklenburg und so kam die Herrschaft Stargards mit Stadt und Burg in die Hand der Mecklenburger. Mit dem Aussterben dieser Familienlinie fiel das Herzogtum wieder zurück an das Gesamthaus Mecklenburg.

Während der Belagerung und Erstürmung Neubrandenburgs im Dreißigjährigen Krieg 1931 machte General Tilly die Burg zu seinem Hauptquartier. In dieser Zeit wurde die Burg stark beschädigt.

 

Auch von Unwettern wurde die Burg nicht verschont, 1646 brannte beispielsweise der Bergfried nach einem Blitzschlag aus. Großherzog Georg zu Mecklenburg-Strelitz ließ im Jahre 1821 den Burgfried als Aussichtsturm wieder aufbauen.


Erklimmt man den Turm bis zu seiner Spitz in 38 Metern Höhe, kann man einen Rundumblick von ungefähr 30 Kilometern Weite genießen. Jahrhundertelang diente die Burg als Wohnsitz von Amtmännern und Amtshauptleuten. 1726 fand auf der Burg Stargard der letzte Hexenprozess Mecklenburgs statt. Nach dem zweiten Weltkrieg bot die Burg Unterkunft für die Landesjugendschule und eine Jugendherberge. Nach der Schließung der Jugendherberge 1990 wurde die Burganlage umfangreich saniert und ein Burgmuseum wurde eingerichtet.


Veste Landskron

Zwischen den Dörfern Janow und Wodarg in Mecklenburg Vorpommern liegt die alte Ruine der Festung Landskron.

 

In den Jahren 1576-1579 wurde die Festung Landskron auf Wunsch des Sohnes des Großhofmeistern Ulrich von Schwerin erbaut. Die Namensgebung gefiel dem Vater jedoch nicht und er schlug (zugegeben etwas kleinlich) statt Landskron den Namen Lanzkron vor.

Jedoch schien der Sohn dem Willen des Vaters nicht nachgekommen zu sein, dies belegt eine Steintafel auf dem der von ihm erdachte Name zu lesen ist.

 

Die Burg fand wenig Erwähnung in historischen Aufzeichnungen, bekannt ist jedoch, dass sie nach dem Ableben des Erbauers Ulrich II. in den Besitz seines Sohnes überging. Dessen Sohn wiederum starb 1651 und hinterließ keine Erben. So erlosch die männliche Linie des Burgherren und der Mann seiner Schwester, der Rat von Anrieppe erhielt die Burg. Dessen Tochter brachte die Burg dann mit in die Ehe mit Jürgen von Pentz. Leider verschuldete sich das Ehepaar mehr und mehr und so konnten die erforderlichen Unterhaltungsmaßnahmen nicht aufgebracht werden und die Burg verfiel mehr und mehr. Dies beklagte auch der damalige Pastor, der um seine Schlosskapelle bangte.

 

1683 hatte die Familie die Burg schlussendlich aufgegeben, ließ sich an einem anderen Ort nieder und die Burg fiel in die Hände der Gläubiger des Herrn von Pentz.

 

 1699 kam die Burg für 13.000 Taler wieder in den Besitz der Familie von Schwerin, welche die Burg aber weiterhin sich selbst überließ.


Festung Spantekow

 

 

Der Großhofmeister Ulrich von Schwerin ließ in den Jahren 1558 bis 1567 das Hauptgebäude der Burg Spantekow bauen, welches dann später zur Festung erweitert wurde.

 

 

Die Festung wurde als unregelmäßiges Viereck anlegt und besitzt vorspringende Bastionen und Wälle, welche mit Futtermauern (Vorsprung mit dem steile Hänge verkleidet wurden) begrenzt wurden.

 

 

Die Festung ist vollständig umgeben von einem Wassergraben. Architektonisch ist die Burg ebenfalls interessant, weil sie die erste ist, bei welcher man die mittelalterliche Bauform gänzlich aufgegeben hatte.

Später kam die Burg in dem Besitz des schwedischen Grafen Erich Stenbock. Während des Schwedisch-Brandenburgischen Krieges wurde Spantekow 1677 von brandenburgischen Truppen belagert und erobert. Der Kurfürst von Brandenburg befahl den Abriss der Festung und ließ sie sprengen.

 

Der Festungscharakter blieb erhalten, jedoch wurde Spantekow fortan als Herrensitz genutzt. 1715 enteignete König Friedrich Wilhelm I. von Preußen den damaligen Grafen und Spantekow wurde preußischer Staatsbesitz und im Jahre 1738 klagte plötzlich der Graf von Schwerin auf Rückgabe der Festung an seine Familie. Nun entbrannte ein Eigentumsstreit um die Festungsanlage, 1820 sollte eine rechtliche Entscheidung getroffen werden in welche Hände Spantekow nun gehöre. Erst im Jahre 1833, nach 199 Jahren in preußischem Besitz und einem Prozess von 99 Jahren, konnte die Familie von Schwerin die Festung wieder ihr eigen nennen.

Die Familie von Schwerin wurde am Ende des zweiten Weltkrieges enteignet und musste im Rahmen der Bodenreform 1945 die Festung wieder abgeben.

Nach der Gründung der DDR war die Festung in staatlicher Verwaltung und dieser errichtete im Schloss ein Altersheim. Die Festungsanlage wurde notdürftig erhalten und zum Museum gemacht. Dies alles wurde nach der Wiedervereinigung geschlossen und die gesamte Anlage verwilderte bis zum Jahre 1999. Denn in jenem Jahre kaufte der Enkel des letzten Schlossbesitzers vor der Enteignung 1945 die Festung zurück. Heute kann man das Wasserschloss wieder besichtigen.


Wasserburg Müggenburg

Als "castro Müggenborg" wurde die Wasserburg 1355 erstmals urkundlich erwähnt. Ihren Namen verdankt die Burg ihrem Standpunkt, denn "Mügge" steht dabei für eine Landzunge in einer feuchten Niederung. Hier hatte sich die Adelsfamilie Nienkereken niedergelassen.

 

Bei einem Konflikt zwischen der Stadt Anklam und den Besitzern wurde 1434 die Anlage zerstört und nur der 28 Meter hohe Fangelturm blieb stehen. Erst in den Jahren ab 1889 wurde um ihn herum das heutige Schloss errichtet.

 

Auch dieser Grund und Boden war Teil der Bodenreform im Jahre 1945 und so wurde die Familie Holtz enteignet und das Schloss mit dem dazugehörigen Rittergut gingen in die Gemeinde Neuenkirchen. Zunächst wurde aus dem Schloss eine Flüchtlingsunterkunft und Kulturzentrum, bis man es später der LPG überließ. Diese hatte 1980 keine Verwendung mehr für das Grundstück und deren Gebäude. So war fortan alles dem Verfall ausgesetzt. Bis 1986 ein Filmteam das Gelände entdeckte und hier den Film "Einer trage des anderen Last" drehte. 1994 erwarb ein Privatmann das Schloss und richtete es liebevoll mit eigenen Mitteln wieder her.


Burg Neustadt Glewe

Die Burg Neustadt Glewe ist die besterhaltene in Mecklenburg. Die erste urkundlich Erwähnung der Burg stammt aus dem Jahr 1331. Der Graf von Schwerin ließ sie Mitte des 13. Jahrhunderts errichten um die Süd- und Südostgrenze seiner Grafschaft zu sichern. Er hatte allen Grund sich und sein Gut zu Schützen denn nicht selten endeten die Grenzstreitigkeiten mit beispielsweise der Grafschaft Dannenberg oder aber dem Bistum Havelberg in bewaffneten Übergriffen. Über die Jahrzehnte wurde Burg mehrfach ausgebaut und wurde immer wieder anders genutzt. So diente die im 18. Jahrhundert den mecklenburgischen Herzögen als Residenz, um 1882 wurde auf der Burg das Neustädter Technikum gegründet und zu Zeiten der DDR befanden sich in den Gemäuern Wohnungen und eine Jugendherberge.

Heute befindet sich in der Burg ein Museeum, welches sich natürlich mit der Geschichte der Burg befasst und den Besucher durch die unterschiedlichen Phasen der Burg führt. Sehr sehendwert gerade für Kinder.

Der Rundgang beginnt in dem Ausstellungsräumen und geht dann weiter in den 28 Meter hohen Bergfried. Dieser wurde vormals mit 3 Geschossen und einem spitzen Dach, inklusive Wehrgang, im 15 Jahrhundert erbaut. Im 16. und 17. Jahrhundert als dann die mecklenburgische Herzoge auf der Burg residierten, wurde der Turm um ein Geschoss erweitert und diente als Wohnzimmer. Dies schließen die Forscher aus den sieben

hohen Bogenfenstern, auch ein Kamin lässt sich finden. Im Unteren Teil der Burg kann man ein Verließ und Gefängniszellen begutachten. Die enngen Treppenaufgänge und dunklen Wehgänge lassen einen eintauchen in längst vergangene Zeiten.